Verzögerung der Rezitation mitten im Gebet

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Muhammed F. Bayraktar / 11.07.2017

Frage:

1. Es wurde erzählt, das Vergessen der Verse mitten in einer Sura über einen Zeitraum von drei Tasbīḥ eine Korrekturniederwerfung (saǧdat al-sahw) nötig macht. Stimmt das?

2. Wenn ja, gilt dies auch wenn die Fātiḥa rezitiert wurde und der Imam drei Tasbīḥ benötigt, damit ihm einfällt was er weiter rezitieren soll?

Antwort:

Bismillah,

Ja, dies stimmt. Grund hierfür ist das unnötige Verzögern eines Wāǧib oder Farḍ, was in sich selbst eine Korrekturniederwerfung nötig macht, es sei denn es ist eine begründete Verzögerung wie das Nachsinnen über die Bedeutung der Koranverse, das Ergriffensein von deren Bedeutung und dergleichen.

Im ersten in der Frage genannten Fall wäre es Farḍ in die Verbeugung zu gehen, nachdem mehr als drei Verse oder ein langer Vers als Zusatz zur Fātiḥa rezitiert wurde. Da dies verzögert wird, ist eine Korrekturniederwerfung (saǧdat al-sahw) nötig.

Im zweiten in der Frage genannten Fall, dass nach der Fātiḥa eine Pause gemacht wurde, ist die Saǧda nötig, da ein Wāǧib, nämlich eine zusätzliche Sura zu rezitieren, verspätet wurde. 

All dies gilt bei einem unbeschäftigten oder falschen Verzögern, wie bei den erwähnten Beispielen oder im Falle des Rezitierens von Ṣalawāt nach demTašahhud im ersten Sitzen. Dies gilt nicht, wenn jemand lange in der Niederwerfung oder Verbeugung verweilt und viel Tasbīḥ spricht.

Quelle(n):

Ibn ʿĀbidīn

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