Fatwa über Istighatha

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Imam Schamsuddin ibn Ahmad ibn Muhammad (Übersetzt von: www.Ahlu-Sunnah.de) / 08.02.2016

Frage:

Bezüglich dem, was sich bei dem Awwam (Laien; durchschnittlichem Volk) zeigt, nämlich dass wenn sie in Not geraten sagen: „Oh Scheich Fulan!“ und „Ya RasulAllah!“ und ähnlichen Formen, mit denen sie mit den Propheten, Awliya, Ulama und den Frommen Hilfe ersuchen (Istighatha1); Ist dies erlaubt oder nicht? Und die Gesandten, Propheten, Awliya, Frommen und die Schuyukh – besitzen diese die Fähigkeit anderen zu helfen nach ihrem Tod und was bestärkt diese Ansicht?

1Dies ist eine Übersetzung aus dem Buch des Autors namens Fatawa ar-Ramli http://feqh.al-islam.com/Bookhier.as...=63&MaksamID=1, eine Sammlung der Fatwas seines Vaters

Antwort:

Istighatha (Hilfe ersuchen) mit dem Propheten und den Gesandten (Nabi wa Rasul), den Awliya, Ulama und Frommen ist erlaubt. Die Anbiya, Rasuls und die Awliya haben (die Fähigkeit) nach ihrem Tod zu helfen, denn die Wunder der Propheten und Awliya brechen nach ihrem Tode nicht ab. Bezüglich den Propheten (wissen wir, dass) sie leben in ihren Gräbern und sie machen Hadsch3 Deswegen wird Hilfe ihrerseits als ein Wunder repräsentiert; und die Märtyrer sind ebenfalls Lebendig und wurden offensichtlich gesehen, wie sie die Kuffar töteten.

In Bezug zu den Awliya gilt dies als eine Karamah für sie. Die Vertreter der Wahrheit glauben, dass dies vom Awliya mit Absicht geschehen kann oder ohne Absicht (d.h. dass der Awliya darüber Bescheid wissen kann oder nicht)– Dinge, die den natürlichen Brauch der wahrnehmbaren Realität durchbrechen (Khariqa lil adah), die Allah der Erhabene durch sie zum Vorschein bringt.

Der Beweis dafür ist, dass dies Themen sind, die (aus intellektueller Sicht) möglich sind und die Genehmigung ihrer Geschehenisse erfordert nicht irgendwas unmögliches. So ist es möglich, dass alles, das sich in dieser Sphäre befindet, geschieht. (Ein Beispiel) von solch einem Geschehen ist die Geschichte von Maryam und wie die Versorgung zu ihr kam von Allah – wie es in der Offenbarung gesagt wurde und die Geschichte von Abu Bakr und seinen Gästen, wie es im Sahih vorkommt und das ergießen des Nils durch den Brief Umars und wie er die Armee (die sich einer Falle näherte) sah, während er auf der Kanzel in Madinah stand, bis er zu dem Befehlshaber der Armee rief: „O Sariya! Der Berg!“, wodurch er ihn vor den Feinden hinter dem Berg warnte und Sariya hörte diesen Ruf, obwohl zwischen ihnen eine große Distanz war – eine Distanz von einer Reise, die zwei Monate betrug. Khalid ibn Walid trank Gift, ohne dass es ihm schadete.

Khawariq (Geschehenisse, die normalerweise gegen die wahrnehmbare Realität sprechen) kamen bei den Gefährten, den Nachfolgern und jenen nach ihnen vor. Es ist nicht möglich diese abzulehnen, wenn man sie alles zusammen nimmt; sie sind auf der Stufe des Tawatur. So ist es hauptsächlich so, dass ein Wunder (Mudschiza) des Propheten ebenfalls als Karamah für den Awliya möglich ist. Es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen, außer im Bereich der Provokation.4

 

 

3Mit Lebendig in ihren Gräbern ist gemeint, dass sie in der Welt der Barzakh leben und sie können auch in dieser Welt erscheinen. Der Barzakh ist die zwischenwelt zwischen dem Diesseits und dem Tag des Jüngsten Gerichtes. Die Welt der Barzakh ist unvorstellbar für uns genauso wie es der Fall für den Jüngsten Tag ist. Ein Beweis dafür ist z.B. die Erscheinung vom Prophet Moses in dieser Welt. Er wurde vom unserem Prophet während der Himmelreise gesehen.

4Das bedeutet, dass es keinen Unterschied gibt, außer dass die Mudschiza eine Antwort zu einer Tahaddi war, einer Herausforderung der Muschrikin, indem sie sagten, er sei ein Lügner.

Quelle(n):

www.ahlu-sunnah.de:
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